Niemals die Klappe halten!

Ich habe vor Kurzem einen Tweet auf Twitter gelesen von einer Person, die sich antirassistisch engagiert und (auch) deswegen von Nazis bedroht wird. Ihr wurde geraten, dass sie einfach die Klappe halten sollte, dann hätte sie das Problem nicht.


Diese Ansicht kann und darf niemals richtig sein!

Das Problem ist, dass es Rassist*innen gibt, nicht, dass es Antirassist*innen gibt. Rassismus wird niemals mehr verschwinden, weil andere zu ihm schweigen. Und solange er existiert, ist er eine Bedrohung. Die Aussage, die diese Person zu hören bekam ist eine widerliche Opfer-Täter-Umkehr, sie gibt dem Opfer eine (Mit-)Schuld.

Wenn Menschen sich entscheiden (erstmal) weniger laut gegen Unrecht anzukämpfen, weil sie (gerade) nicht mehr können, ist das vollkommen okay (wenn auch sehr traurig). Aber auch nur dann!

Noch ätzender, und das ist bei der betreffenden Person der Fall, ist die Äußerung, wenn von Rassismus betroffene Menschen so etwas gesagt bekommen. Es suggeriert ein “Du bist ja selbst Schuld, dass Du Opfer (!) von Rassismus wirst, weil Du Dich gegen diesen wehrst. Sei lieber still und ertrag ihn halt, dann ist es nicht ganz so schlimm… Verdammt noch Mal, Rassismus tötet.
Und ihm gehört widersprochen, immer und immer wieder.

Veröffentlicht unter Alltag

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