Ich merke an mir selbst, dass ich gewissen Bereichen, bei gewissen Situationen immer unentspannter und aggressiver werde. Und das beschäftigt mich. Weil ich Gewalt erstmal doof finde.
Ich habe aber auch keine Lust mehr, zu fremden Menschen, die (z.B. aus sexistischen Gründen) meine Grenzen überschreiten, nett zu sein. Wenn Menschen meine Grenzen überschreiten, dann haben sie jedes Recht auf einen “normalen gesellschaftlichen Umgang” damit verwirkt.
Wenn mich zum Beispiel ein Typ sabbernd anstarrt, während ich mit kurzem Rock und Strapsen irgendwo langlaufe und sich mir in den Weg stellt, warum sollte ich ihm ausweichen?! Warum sollte ich nett auf seine Grenzüberschreitung reagieren?
Ich finde, ich (und viele, viele andere, von verschiedenen -ismen betroffene Personen) waren viel zu lange viel zu nett. Und dadurch fühlen die Täter sich letztendlich in ihrem Handeln bestätigt, haben gelernt, dass sie mit keinen Konsequenzen rechnen müssen etc.
Ich möchte damit auf keinen Fall Opfern eine (Mit-)Schuld geben, Schuld hat immer und ausschließlich der Täter. Ich möchte sie aber ermutigenund bestärken, im Rahmen ihrer Möglichkeiten und ihres Wollens, nicht länger nett zu sein, sondern Zähne zu zeigen. Denn das ist unser/euer verdammtes Recht!
Ich finde Schmerzen nur in konsensualem Kontext in Ordnung. Ich finde aber auch, wer durch sein Verhalten SO bettelt, hat seine Zustimmung gegeben. Bzw. andersrum: Wer sich bewusst nicht an gesellschaftliche Absprachen hält, muss damit rechnen, dass ich das dann in diesem Fall auch nicht mehr tut.
Seid laut, seid solidarisch und seid wütend!
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