Eine ideale Beziehung, und damit meine ich sämtliche Beziehungen zwischen Menschen, die nach einer gewissen Zeit und Intensivität der Interaktion entsteht, zeichnet sich für mich dadurch aus, dass die Menschen sich nicht brauchen, sondern wollen.
In dem Moment, in dem der Fokus auf das Wollen rückt, entsteht eine hierarchiefreie Rahmenbedingung. In dem Moment, in dem ich nicht gebraucht, sondern gewollt werde, ist jede Auseinandersetzung mit mir eine bewusste und gewollte Handlung.
Daher finde ich die Aussage “Ich brauche Dich!” furchtbar. Ich will mich mit mündigen Menschen umgeben, Menschen, die sich frei von Angst dafür entscheiden, Zeit, Gespräche, Emotionen mit mir zu teilen.
Damit meine ich nicht, dass es nicht Momente gibt und geben wird, in dem das Gegenüber mehr gebraucht, als gewollt ist. Aber das darf für mich niemals ein Grund- oder Dauerzustand sein, denn dann ist eine Beziehung auf Augenhöhe in meinen Augen nicht möglich.
Die Früchte des Zorns haben es in ihrem Liebeslied (das mich inzwischen die Hälfte meines Lebens begleitet) so wundervoll ausgedrückt:
“Ich mag Dich stützen, aber tragen will ich Dich nicht.”
Und was kann es Schöneres geben, als Zeit mit einem Menschen zu verbringen, der sich aus freien Stücken dazu entscheidet?!
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